Greenwashing: Kennst Du die Tricks der Unternehmen?

In den letzten Jahren sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz DIE Trendthemen geworden. Immer mehr Unternehmen bezeichnen sich als “grün”, werben mit ihrer Nachhaltigkeitsabteilung und geben an, ihren aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Leider ist es für Kund:innen oft nicht so einfach, diese Behauptungen zu überprüfen, und so führen Unternehmen Käufer:innen in die Irre: Produkte und Dienstleistungen werden als nachhaltig bezeichnet, obwohl sie es gar nicht sind. Dieses Phänomen bezeichnet man als “Greenwashing”. Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt und wie Du vermeiden kannst, auf falsche Nachhaltigkeitsversprechen reinzufallen, erfährst Du im folgenden Text. 

Mehr Grün, mehr Umsatz

Unternehmen versuchen sich nachhaltiger und umweltfreundlicher darzustellen, als sie es tatsächlich sind, um mehr Gewinn mit einem “grünen” Image zu schaffen. Da die Nachfrage nach umweltfreundlichen  Produkten in den letzten Jahren stark gestiegen ist, findet man solche Greenwasching-Maschen immer mehr. Studien zeigen, dass Nachhaltigkeit im Unternehmen den Umsatz erhöht und die Reputation steigert. 


Jede:r von uns ist bestimmt schon mal solchen Produkten begegnet und vielleicht sogar auf die Nachhaltigkeitsversprechen reingefallen – erkennen tut man Greenwashing als einfache:r Kund:in nämlich meistens nicht. 

In den meisten Fällen müssen die Behauptungen eines Unternehmens auch gar nicht unbedingt falsch sein – sie beziehen sich aber vielleicht nur auf kleinere Produktlinien oder Tochterunternehmen und nicht auf das ganze Geschäft, was durch Slogans wie “grün” oder “recycelt” aber oft vermittelt wird. “Wir sind nachhaltig” bedeutet dann eigentlich “Unsere neue Produktverpackung besteht aus recyceltem Plastik – alle anderen Verpackungen aber nicht.” 

Die 7 Sünden des Greenwashing

Greenwashing ist vielfältig und kann in diversen Formen auftreten. Um einen Überblick zu behalten, gibt es die sogenannten “7 Sins of Greenwashing” – auf diese kannst Du bei Deinem nächsten Einkauf achten, um fälschliche Versprechungen besser zu erkennen. Die 7 Sünden lauten:

 

 

  1. Verschleierung: z.B. energiesparende Produkte, welche gefährliche Materialien enthalten 
  2. Keine Beweise: z.B. Behauptung, dass Produkte unschädlich für die Umwelt sind, ohne Kund:innen Beweise zu liefern 
  3. Vagheit: z.B. Werbung mit natürlichen Inhaltsstoffen, ohne diese zu präzisieren 
  4. Irrelevanz: z.B. bewerben von FCKW-freien Produkten, obwohl FCKW seit 20 Jahren verboten ist
  5. Geflunker: z.B. fälschliche Behauptung, dass Produkte umweltzertifiziert seien 
  6. Das kleinere Übel: z.B. biologische Zigaretten, umweltfreundliche Pestizide 
  7. Falschaussagen: z.B. Produkte, die über bestimmte Bilder oder Begriffe den (falschen) Eindruck erwecken, dass sie zertifiziert seien 

 

Greenwashing kann bei allein möglichen Produkten auftauchen, egal ob Lebensmittel, Kosmetik oder Waschpulver. Sieht man zum Beispiel eine Packung Eier, auf der die Hühner frei auf einer Wiese abgebildet sind, denkt man als Käufer:in sofort, dass es sich um leckere Bio-Eier von glücklichen Hühnern aus artgerechter Haltung handelt. Unternehmen können solche Bilder aber einfach nutzen, ohne dass diese der Wahrheit entsprechen müssen. 

 

 

Aufpassen solltest Du auch bei Wörtern wie “regional”, “klimafreundlich” oder “umweltschonend”. Diese Wörter kann jedes Unternehmen selbst definieren. Es kann auch vorkommen, dass Greenwashing vom eigentlich Problem ablenken soll: So ist das T-Shirt zwar aus Bio-Baumwolle, wird aber nicht unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt. Der positive Aspekt wird hervorgehoben, doch über die negativen Bedingungen werden Kund:innen nicht informiert, denn das Unternehmen ist dazu nicht verpflichtet. 

 

Wie kannst Du Dich schützen?

Generell kann man sagen: Schaue genau hin und hinterfrage! Wenn du z.B. ein unbekanntes Siegel auf einer Verpackung siehst, informiere Dich, ob das Siegel von einer unabhängigen Stelle geprüft wurde und welche Aspekte das Siegel untersucht. Es gibt inzwischen mehr als 1000 Labels, die jede:r selbst kreieren kann, da es keine gesetzlichen Regelungen gibt. Daher hat es Vorteile, einige Labels zu kennen, um den Einkauf leichter und schneller zu gestalten. Schau gerne bei Utopia oder Greenpeace (Die Links findest Du weiter unten) vorbei, dort gibt es fertige Guides, aus denen Du dir die wichtigsten Siegel herauspicken kannst.

 

Schau Dir beim Einkauf auch die Inhaltsstoffe an. Getränke werben oft mit natürliche Inhaltsstoffen, die in der Gesamtmenge nur einen Bruchteil ausmachen. Auf Seiten wie Codecheck kannst Du Dir Bewertungen von Zutaten und Gütesiegeln von vielen verschiedenen Produkten ansehen – von Kosmetik über Lebensmittel bis hin zu Babyprodukten. 

 

Beweise sind generell Dein bester Freund: Vertraue keinen Marken nur wegen ihres Namens oder der “schönen” Verpackung. Du hast einige Greenwashing-Strategien kennengelernt – versuche bei Deinem nächsten Einkauf diese aktiv anzuwenden.

Wie wir bei Glasbote Transparenz zeigen

Puh! Wer hätte gedacht, dass es so viele versteckte Formen von Greenwashing gibt. Aber keine Sorge – nach mehrmaligem Einkauf bist Du bald ein Profi und weißt direkt, welches Produkt wirklich nachhaltig und umweltfreundlich ist! 

 

Wir haben es uns fest vorgenommen, stets transparent gegenüber unseren Kund:innen zu sein, da Vertrauen eine zentrale Rolle für uns einnimmt. Du findest auf unserer Website alle unsere Lieferanten aufgelistet und kannst Dir selbst ein Bild davon machen, woher wir unsere Produkte beziehen. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Produkte aus der Umgebung kommen, um Transportwege und dadurch entstehende Emissionen zu verringern. Auch unseren Claim “plastikfrei im Mehrwegglas” nehmen wir sehr ernst: Bei Deiner Bestellung erhältst Du Mehrweggläser, die wir natürlich anschließend wiederverwenden, um so viele Ressourcen wie möglich zu sparen. Wir arbeiten daran, dass wir möglichst viele Großpackungen in Mehrwegbehältern erhalten und wir sparen überall Plastik ein, wo es möglich ist.

Quellen