Einkaufen im Wandel:
Vom Tante-Emma-Laden zur Wegwerfgesellschaft

Mit dem Einkaufswagen durch den Supermarkt schlendern und aus einer Vielzahl von Produkten wählen, welche anschließend alle zusammen an der Kasse bezahlt werden – Was für uns heute selbstverständlich ist, war noch vor einigen Jahrzehnten unvorstellbar.

Noch heute werden Tante-Emma-Läden mit der Nähe und persönlichen Beziehung zwischen Händler:in und Kunde:in in Verbindung gebracht. Im Gegensatz zu den klassischen Supermärkten, in denen man sich selbst die benötigten Produkte zusammensucht, wurde man früher noch direkt an der Theke bedient. Jedes Produkt musste einzeln aus dem Regal geholt, gewogen, verpackt und abgerechnet werden. Verpackungen gab es für die Produkte oft nicht. Daher brachten die Kunden Mehrwegbehälter wie Dosen und Gläser von Zuhause mit, in welchen die gekauften Produkte abgefüllt wurden. Außerdem hatte Einkaufen auch eine gewissen soziale Komponente: Es war immer etwas Zeit für ein Pläuschchen mit dem/der Ladenbesitzer:in und den anderen Kunden:innen. 



Einkaufen im Wandel: Aufstieg des Supermarktes

Der erste Supermarkt wurde 1930 in New York eröffnet. Nach Deutschland kam das Konzept jedoch erst Jahre später, nämlich 1949, als der erste deutsche Supermarkt in Hamburg eröffnet wurde. In diesen neuartigen Geschäften konnten Kunden:innen erstmalig eine Vielzahl von Produkten, wie Fleisch, Backwaren, Obst und Gemüse, unter einem Dach kaufen. Zuvor wurde in den lokalen Tante-Emma-Läden noch ein nur kleines Sortiment an Lebensmitteln, Konserven und Haushaltswaren angeboten. Mit dem Supermarkt stieg die Auswahl und somit auch der Wunsch seitens der Kunden:innen, eine immer größer werdende Auswahl vorfinden zu können. 

Die Vorteile der neuen Einkaufsmöglichkeiten wurden den Konsumenten:innen schnell deutlich. Durch den Einkauf im Supermarkt konnte viel Zeit eingespart werden, da die Kunden:innen nicht mehr verschiedene Läden besuchen mussten, um alle benötigten Produkte zu erwerben. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, sich die Waren selbst aus dem Regal zu nehmen und am Ende alles zusammen zu bezahlen. Bequemlichkeit und niedrige Preise standen jetzt an der Tagesordnung. Vor diesem Hintergrund ist es auch kein Wunder, dass die Beliebtheit dieser Läden wuchs und die kleinen Tante-Emma-Läden nach und nach verschwanden.



Einkaufen im Wandel: E-Food

Heute geht die Entwicklung des Supermarktes sogar noch weiter: der Trend geht in Richtung Online-Lebensmittelhandel. Gab es bis vor einigen Jahren nur wenige Menschen, die ihre Lebensmittel online bestellten, so brachte die Corona-Krise einen Aufwärtstrend in den Online-Handel: Im Corona-Jahr 2020 erzielte der Online-Lebensmittelhandel ein Umsatzwachstum von 44,3 Prozent gegen über dem Vorjahr! Der Markt für E-Food-Anbieter wird stetig weiter ausgeweitet und hier birgt sich ein großes Potential, unsere Art des Einkaufens dauerhaft zu verändern. 

Die Folgen unseres Einkaufens

Der Siegeszug der Supermärkte und auch der beginnende E-Food-Boom bringen aber nicht nur Positives mit sich. Aufgrund des wachsenden Bedürfnisses nach großer Auswahl und immer vollen Supermarktregalen wurde die Massenproduktion angeregt, die wir heute kennen. Ganz zu schweigen vom immensen Bedarf an Verpackungen, der entsteht, um die Waren für die Menge an Kunden:innen frisch zu halten. Während die gekauften Produkte in den Tante-Emma-Läden in mitgebrachte Dosen und Gläser abgefüllt wurden, werden die Produkte in den Supermärkten fast ausschließlich in Plastikverpackungen angeboten, die später einfach entsorgt werden können. Das sieht man auch an den Zahlen: Während in den 1950er Jahren knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert wurden, sind es heute sogar 400 Millionen Tonnen pro Jahr!

Die Mentalität, mit der wir auch unsere Lebensmittel kaufen, ist stark durch die Maxime einer Wegwerfgesellschaft gezeichnet: Sind wir nicht zu 100% zufrieden, schmeißen wir einfach weg und kaufen neu. Was resultiert sind Unmengen an Müll, die sowohl durch die vielen Verpackungen beim Kauf an sich als auch durch das Entsorgen von eigentlich noch verwendbaren Produkten entstehen. Durch die Massenproduktion können viele Produkte für den Supermarkt günstiger produziert und in größerer Stückzahl verkauft werden. Darunter leidet jedoch oft die Qualität und die Produkte haben eine geringere Lebensdauer, wodurch wiederum mehr Müll entsteht. 



Der nächste Schritt: Unverpackt (und geliefert)

Das Problem und die Folgen von Plastik für Mensch und Umwelt sind bekannt und viele Menschen möchten daher wieder zunehmend auf Plastik verzichten und umweltbewusster konsumieren. Nicht umsonst gibt es immer mehr Unverpacktläden in den deutschen Städten. Diese haben definitiv wieder etwas vom Charme und Konzept des damals typischen Tante-Emma-Ladens. Doch schnell zeigen sich hier die gleichen Probleme, die auch damals zum Siegeszug des Supermarktes und jetzt zum Boom des Online-Lebensmittelhandels geführt haben: Einkaufen dauert länger und man muss eigene Gläser und Behälter mitschleppen. Spontan einzukaufen gestaltet sich so sowieso schwierig und da scheint er bequemer, einfach die App zu öffnen und seinen Einkauf liefern zu lassen. 

 

Genau hier setzt Glasbote an: Bei uns bestellst Du bequem online und die Produkte werden Dir in Mehrweggläsern direkt an die Haustür geliefert. Ganz ohne Warten, ohne Schleppen und ohne großes Planen. Auf diesem Weg erhältst du die Möglichkeit, nachhaltig und umweltbewusst einzukaufen – ohne dabei Zeit oder Bequemlichkeit einbüßen zu müssen.