Circular Economy: Nachhaltige Wirtschaft

Circular Economy: Nachhaltige Wirtschaft

Was ist Circular Economy? 

 

Permanentes Wirtschaftswachstum. In den Augen vieler Politiker:innen steht hinter diesem Begriff die Lösung für Probleme verschiedener politischer und sozialer Dimensionen. Doch wie passt unendliches Wachstum mit endlichen planetaren Ressourcen zusammen? Eine Antwort auf diese Frage soll das System der Kreislaufwirtschaft, auch Circular Economy genannt, liefern. 

Hierbei wird der Verlust von Ressourcen und Produkten durch Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling so weit wie möglich minimiert. Dagegen werden die Produkte bei der herkömmlichen Linearwirtschaft nach der Nutzung sofort deponiert oder verbrannt.   

Die Herangehensweise der Circular Economy wird häufig unter den sogenannten „3R’s“ zusammengefasst: Reduce, Reuse, Recycle.  

Wie funktioniert eine Circular Economy?  

 

Die 3R’s bilden also die Basis dieser vielversprechend klingenden Wirtschaftsform. Die Komponente „Reduce“ wäre die nachhaltigste Variante, wobei diese häufig erst gar nicht umgesetzt wird. Mit steigender Tendenz werden jedes Jahr um die 15 Millionen Tonnen Plastik produziert. Durch den Gebrauch von Plastikverpackungen werden die Ressourcen besonders stark beansprucht. Circa 90 % der Verpackungen werden aus neuem Kunststoff hergestellt. Nach Ressourcenschonung klingt das nicht gerade.  

 

Die Wiederverwendung von Produkten (Reuse) kennt man bereits von Mehrwegprodukten wie Flaschen oder Gefäßen. Gibt der Kunde das Produkt nach der Nutzung im Laden zurück, wird es gereinigt und erneut in den Warenkreislauf aufgenommen. Pfandflaschen aus PET können somit bis zu 25-mal befüllt werden, Glaspfandflaschen sogar bis zu 50-mal! Allerdings ist die Mehrwegoption bisher hauptsächlich in der Getränkeindustrie etabliert. Andere Verpackungen werden meist gar nicht wiederverwendet, sondern nach einmaligem Gebrauch direkt entsorgt. 

 

Im Vergleich zu den Methoden Reduce und Reuse ist das Recycling die Methode der geringsten Nachhaltigkeit. Beim Recycling wird das Produkt nach der Entsorgung in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegt, um ein neues Produkt daraus herzustellen. Obwohl die Recyclingquoten für Papier und Glas mit 88 % bzw. 83 % relativ hoch ausfallen, sind die Recyclingquoten von Plastik mit 15,6 % wesentlich niedriger. Vor dem Hintergrund dieser Quoten kann von einer Circular Economy bei Weitem nicht die Rede sein. 

Ist eine Circular Economy realistisch? 

 

Mithilfe der Circular Economy kann vor allem der Verpackungsabfall reduziert werden. Eine Studie von WWF und SYSTEMIQ zeigt, dass durch das Vermeiden, Wiederverwenden und verbesserte Recyceln von Verpackungen der Kunststoffabfall in Deutschland um mehr als 20 Mio. Tonnen reduziert werden kann. Hierbei liegt der Fokus jedoch nicht auf der Steigerung der Recyclingrate, sondern auf der Abfallvermeidung durch Alternativangebote. Dazu zählen vor allem Mehrweglösungen im Lebensmittelhandel und Transportsektor. 

 

Auch wir als Konsument:innen sind bei der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft gefragt, da wir letzten Endes das Angebot durch unsere Nachfrage steuern. Indem wir auf plastikverpackte Lebensmittel verzichten und stattdessen wiederverwendbare Verpackungen kaufen, sinkt die Nachfrage an Produkten, die einer Kreislaufwirtschaft im Wege stehen. Durch die Verlagerung des Konsums auf Unverpackt-Shops wie Glasbote kann man also aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn wo nichts gekauft wird, wird auch nichts nachproduziert. 

Autorin Celine Tatus

Quellen:

  • WWF 

  • Bund (2019): Plastikatlas 2019 – Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff 

  • Umweltbundesamt