Müllexport vermeiden: jeder Einzelne macht etwas aus

Müllexport vermeiden

Wer kennt es nicht – man ist draußen unterwegs und möchte sich kurz ein Kaffee to go holen. Der Müll, der dabei entsteht, erscheint zunächst nicht viel, aber aufsummiert, macht es doch so einiges aus.

Wusstest du zum Beispiel, dass Deutschland EU-weit der größte Exporteur von Plastikmüll ist? Wir zeigen dir, was es mit dem Export von Müll auf sich hat und wie du Müllexport vermeiden kannst. 

 

 

Warum exportiert Deutschland Müll?

 

 

Der Grund, warum Deutschland Plastikmüll exportiert, ist rein ökonomisch, denn asiatische Unternehmen sind bereit, mehr für unsere Abfälle zu bezahlen als ihre inländische Konkurrenz. Die Transportkosten sind vergleichsweise auch niedrig. Außerdem sind die Umweltstandards in Ländern wie Malaysia auch deutlich anders als bei uns (Spanhel, 2019) – von daher ,,lohnt“ es sich leider mehr Plastikmüll zu exportieren, anstatt diesen zu recyceln oder zu verwerten. Weitere Gründe für den Export sind unter anderem mangelnde Kapazitäten, Technologien oder finanzielle Ressourcen, um den Abfall vor Ort zu entsorgen.

 

Deutschland exportiert sein Müllproblem vor allem in Entwicklungsländer in Südostasien. Auch Polen und die Türkei nehmen den deutschen Müll ab. Man könnte denken, dass der ganze Müll recycelt wird, doch die Realität sieht leider anders aus. In den Abnehmerländern gelangen die Abfälle häufig in schlecht gesicherte Deponien. Dort ist die Gefahr groß, dass Plastik und Schadstoffe in den Boden und ins Grundwasser gelangen. Ansonsten werden sie illegal beziehungsweise mit niedrigen Umweltstandards verbrannt, wobei giftige Schadstoffe entstehen.

Müllexport vermeiden

Was macht die Politik dagegen?


Diesem großen Müllproblem versucht die EU gegenzusteuern. Deswegen gelten seit dem 1. Januar 2021 strengere Regeln für den Export von Kunststoffabfällen aus der Europäischen Union. Demnach dürfen unsortierte oder verschmutzte Plastikgemische, die sich nicht einfach recyceln lassen, nicht mehr international gehandelt werden (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, 2021). Denn gerade bei diesen Abfällen ist das Risiko sehr groß, dass sie in den Abnehmerländern illegal und unsachgemäß entsorgt werden. Es dürfen deswegen nur noch saubere, gut sortierte und leicht recycelbare Kunststoffabfälle gehandelt werden. Außerdem möchte die EU bis 2030 auf die Verwendung von nicht wiederverwendbaren oder recyclebaren Verpackungen schrittweise verzichten.


Persönliche Konsequenzen: Was kann jeder Einzelne dagegen tun?


Die EU hat schon einen Schritt gemacht, indem sie strengere Gesetze für den Müllexport erlassen hat. Ein weiterer positiver Fortschritt ist, dass die EU seit Anfang 2019 Verpackungssteuer erlassen hat, um die ordnungsgemäße Verwertung der Kunstoffverpackungen kontrollieren zu können. 


Doch das alleine ist noch nicht genug. Jeder einzelne kann etwas gegen das Problem unternehmen – Die Lösung liegt dabei auf der Hand: Man sollte versuchen, so wenig Plastikmüll wie möglich zu produzieren und sich informieren und bewusst darüber sein, was für ein großes Problem Plastikmüll ist. 


Deswegen haben wir auch Glasbote gegründet. Wir wollen mit unserem Start-up dem Verpackungswahnsinn in der Lebensmittelindustrie den Kampf ansagen. Dies tun wir, indem wir es Dir ermöglichen, bequem unverpackt einzukaufen. Deine Lebensmittel liefern wir Dir im Mehrwegglas per E-Lastenfahrrad direkt nach Hause. Du reduzierts dadurch aktiv Deinen Verpackungsmüll, während wir bei der Lieferung mit dem Fahrrad den Ausstoß von Abgasen verringern. Also grüner geht es kaum!


Worauf wartest du? Es ist nämlich an der Zeit zu handeln, denn auch wenn der Plastikmüll in der letzten Zeit zurückgegangen ist, reicht das noch längst nicht aus!

Von Seher Parlak